Die Bibel immer griffbereit: Vom Manuskript zum Handy

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Die Schriftrolle von Jesaja, 1Qlsaa , gefunden in den Schriftrollen vom Toten Meer, stammt aus ca. 350-10 v.Chr.

Viele Menschen gehen nach einem langen Arbeitstag nach Hause, schalten den Fernseher ein, gehen auf Netflix und sehen sich einen Film an, ohne an die Menschen, die Zeit, die Arbeit und die Millionen von Dollar zu denken, die in die Produktion des Films investiert worden sind. Dasselbe passiert, wenn man in der Kirche zum Handy greift und mit wenigen clicks die gesuchte Bibelstelle findet. In diesem Artikel lade ich ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, um zu sehen was passieren muss, damit diese Reise von Informationen stattfinden kann.

1. Von den ältesten Manuskripten

Alles beginnt mit den Manuskripten. Heute sind Tausende verschiedene alttestamentliche und neutestamentliche Manuskripte bekannt. Es ist eine mühsame Arbeit für die Gruppen von Gelehrten, jedes gefundene Manuskript zu analysieren, um gemeinsam mit vielen Gelehrten zu entscheiden, welches am wahrscheinlichsten dem Original am nächsten ist. Nämlich existieren diese ersten Autographen (die originalen Dokumente) nicht mehr. Sobald diese Entscheidung getroffen wurde, sammelt man die Manuskripte, die dem Original am nächsten kommen, und macht aus diesen Texten oder Teilen von Texten eine vollständige Bibel.

2. Die Quellen

a. Altes Testament

Codex von Aleppo

Diese Texte werden dann gesammelt, zusammengefügt und kopiert, um eine Bibel in der Originalsprache zu erhalten. Für das Alte Testament wurde normalerweise der Codex Leningradensis (Buch des AT auf Hebräisch) als das vollständigste Alte Testament mit dem Erscheinungsjahr 1008/9 verwendet. Später wurde ein Codex (Buch) entdeckt, der von gleicher Qualität, aber fast 100 Jahre älter ist, und als Codex von Aleppo bezeichnet wird. Bei der Eingabe der beiden Links kann man feststellen, dass die großen Buchstaben des Hebräischen, die Konsonanten, Punkte und Linien haben, bzw Vokale. Zusätzlich werden die Absätze des Textes und anderes markiert. Diese Anwendung der Vokale und Zeichensetzung wurde von einer Gruppe von Masoreten (בעלי המסורה = Besitzer der Tradition), einer Gruppe von Juden, vorgenommen, die ihre Texte im 6.-10. Jahrhundert nach Christus verfassten. Diese Art von Texten wird üblicherweise als Masoretischer Text (MT) bezeichnet. Die ältesten Versionen der deutschen, englischen und spanischen Übersetzungen wurden mit großer Sorgfalt aus dieser Art von Texten angefertigt. Die Luther-Bibel, die King James und die Reina-Valera.

Seite aus dem Sinaitischen Kodex.

Die erste Übersetzung aus dem Hebräischen war die Septuaginta (LXX = 70), eine Übersetzung ins Griechische. Zuerst wurden die ersten 5 Bücher der Bibel fertiggestellt und später dann die restlichen Bücher des AT, zwischen dem 3. und 2. Jahrhundert vor Christus. Bei der Entdeckung von Manuskripten, die älter als die zwei bereits genannten Codex sind, konnte man feststellen, dass die Septuaginta in griechischer Sprache manchmal Versionen enthielt, die aus noch früheren Zeiten als der heutige masoretische Text stammen. Übersetzungen in modernere Sprachen haben diese Teile genutzt, weil die Septuaginta wahrscheinlich näher am Original ist. Beispiele sind Nueva Versión Internacional und die Nueva Traducción Viviente. Eine Übersetzung der Septuaginta ins Spanische finden Sie hier.

b. Neues Testament

Auch für das Neue Testament wurden größere Entdeckungen von alten Manuskripten gemacht. In Zeiten von Martin Luther und Casiodoro de Reina gab es eine Zusammenstellung neutestamentlicher Manuskripte, die von Erasmus von Rotterdam angefertigt wurde. Dies wurde aus dem zusammengestellt, was in Bibliotheken und privaten Sammlungen von Manuskripten aufbewahrt worden war. Es gab jedoch ein Wettrennen zwischen Erasmus und dem Kardinal Francisco Jiménez de Cisneros (Spanien), um die erste Veröffentlichung. Dies führte bei der Fertigstellung der Übersetzung zu einer Eile, die sich in den vielen Rechtschreibfehlern und sogar in der Übersetzung der letzten Seite der Offenbarung der Bibel von der lateinischer Sprache ins Griechische bemerkbar macht. Von diesem NT in Griechisch wurden die Versionen der Luther-Bibel, der King James und der Reina-Valera erstellt.

3. Die Übersetzungen

Einige Jahrhunderte nachdem Jesus die christliche Bewegung ins Leben gerufen hatte, war die fränkische Sprache, die alle sprachen, Latein. Das Latein hatte das damalige Griechisch ersetzt. Deshalb war die Bibel ins Lateinische übersetzt worden. Die offizielle Übersetzung der Gemeinde hieß zu dieser Zeit Biblia Sacra, Vulgatæ Editionis (Heiliges Buch, veröffentlichte Ausgabe). Diese war das Werk von Hieronymus von Stridon, etwa 382 n.Chr.


Wenn Sie denken, dass dies viel Geschichte ist, liegen Sie vollkommen richtig. Es steckt eine Menge Geschichte hinter dem, was sich am Sonntagmorgen auf Ihrem Handy abspielt, wenn Sie Ihre Bibel-App öffnen!


a. Ins Spanische

Logo der Biblia del Oso, für das sie ihren Namen erhielt.

Dann begann man, die Bibel in unsere modernen Sprachen wie Spanisch, Englisch und Deutsch zu übersetzen. Wir können unendlich dankbar dafür sein, dass wir durch all diese historischen Arbeiten einen so einfachen Zugang zum Worte Gottes haben! Eine der wichtigsten Übersetzungen ins Spanische war die Biblia del Oso, die 1569 von Casiodoro de Reina übersetzt wurde. Diese Übersetzung dauerte etwa 12 Jahre. Cipriano arbeitete Tag und Nacht vollzeitig an dieser Bibel, und basierte die Übersetzungen auf andere Versionen, die bereits ins Spanische übersetzt worden waren. Ungefähr 30 Jahre später korrigierte Cipriano de Valera die Version von Reina, und 1602 erschien die erste Reina-Valera-Bibel.

Zurzeit gibt es mehr als 50 Versionen der Bibel auf Spanisch. Um eine große Anzahl von Versionen zu sehen, clicken Sie hier. Davon sind die der Adventisten, der Zeugen Jehovas, der Messianer, der orthodoxen Juden usw. Von der Reina-Valera gibt es einige Überarbeitungen, nachdem Casiodoro de Reina die erste Bibel übersetzt hatte. Erstens, wegen einiger Fehler und etwas falschen Gedanken in Teilen seiner Übersetzung. Und zweitens, weil Sprachen mit Kultur und Menschen leben und sich verändern. Bis Reina Valera 1960 wurde diese Übersetzung ca. 8 mal überarbeitet. Und ab 1960 wurde sie etwa viermal überarbeitet. Was Sie in Buchhandlungen für 10 Dollar bekommen, ist ein Geschenk von vielen Menschen, die sich über mehrere Jahre aberackert haben. Dies ist ein großer Segen für das Volk Gottes, das es heute wagt, Dinge wie diese zu kommentieren: „Ich mag diese Version nicht“ oder „Jene Version ist meine Lieblingsversion; sie spricht mein Herz mehr an.“

b. In die Welt

Heute sind weltweit rund 7.362 Sprachen bekannt. Von diesen haben nur 677 die vollständige Bibel in ihrer eigenen Sprache. Das sind 9,2%. Etwa 1.550 Sprachen haben das komplette Neue Testament in ihrer Sprache. Dies sind ungefähr 21%. Außerdem, haben die Bibelübersetzungsarbeiten in etwa 2.639 Sprachen bereits begonnen. Wie viele Sprachen haben keine Bibel in ihrer Sprache? Es gibt ungefähr 2.184 Sprachen, die nicht das Wort Gottes haben, was ungefähr 29,7% entspricht. Dies sind die Daten der Seed Company Organisation, einer Vereinigung von Wycliffe Bible Translators.

c. Zum Smartphone

Aber die Bibeln sind jetzt anders. Pastoren bitten die Gemeinde jetzt nicht mehr, ihre Bibeln zu öffnen, sondern sie einzuschalten. Smartphones haben weltweit einen Boom ohne Kontrolle gehabt. Kinder bedienen bereits ein Handy, bevor sie lesen können, als wären sie dafür geboren worden. Dies hat dazu geführt, dass die The Bible App (YouVersion) im Mai 2016 eine Sammlung von der Bibel in 1.000 Sprachen und 1.300 verschiedenen Versionen (hier mehr dazu) erstellen konnte. Heute enthält die App mehr als 1.300 Sprachen und fast 1.900 Versionen der Bibel. Und dies ist der lange Weg, den das historische Manuskript zurücklegt, um die Handfläche jenes Christen zu erreichen, der an einem Sonntagmorgen die Predigt des Pastors von seinem Handy aus verfolgt.


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